AnalyseEstron
Estron
Indikation
Material/MengeSerum 4 ml
ReferenzwerteKinder < 10 Jahre: < 50 pmol/L
männlich 10 bis 15 Jahre: < 100 pmol/L
männlich > 15 Jahre: < 185 pmol/L
weiblich 10 bis 13 Jahre: < 150 pmol/L
zyklusabhängig 13-55 Jahre: 55 - 925 pmol/L
postmenopausal > 55 Jahre: < 165 pmol/L
Präanalytik
MethodeRIA
Ansatztagewöchentlich, ggf. Rücksprache
Dauer
BeurteilungEstrogene werden bei gesunden Frauen in den Follikel der Ovarien und im Corpus luteum, sowie während der Schwangerschaft in der Plazenta sekretiert. Die Nebennieren und Hoden seziernieren vergleichsweise geringe Mengen an Estrogenen. Die ovarielle Synthese von Estrogenen erfolgt über die Aromatisierung von Androgenen. Die Synthese beginnt in den Theca interna-Zellen mit der stufenweisen Synthese von Androstendion aus Cholesterol. Androstendion wird in den Granulosazellen direkt (über Aromatase) zu Estron verstoffwechselt oder (über die 17ß Hydroxysteroid dehydrogenase) erst zu Testosteron und dann (über die Aromatase) zu Estradiol. Im gesunden Ovar werden Estrogene, Progesteron und Androgene synthetisiert, wobei Estrogene und Progesteron die Hauptsekretionsprodukte darstellen. Bei postmenopausalen Frauen wird, obwohl keine Estrogene in den Ovaien synthetisiert werden, Estron im Blut nachgeweisen. Dieses wird durch periphere Aromatisation periphere Konversion (über Aromatase) aus peripheren Androgenen (vorwiegend adrenales Androstendion) gebildet. Da diese Konversion vorzugsweise im Fettgewebe erfolgt, können bei adipösen postmenopausalen Frauen gesteigerte Estron-Konzentration zeitweise vaginale Blutungen auslösen (1). Die Serum-Konzentration von Estron Heranwachsender ist abhängig vom Stadium der Pubertätsentwicklung. Ein frühzeitiger Anstieg der Serum-Konzentration kann Hinweis für eine Pubertas praecox sein. Veresterte Estrogene aus dem Harn trächtiger Stuten (Hormonersatzpäparate) erhalten ein Gemisch aus Estrogenen deren Hauptkomponente Estron (etwa 90%) ist. Viele Patientinnen mit „PCO“-Syndrom haben relativ hohe Estron-Konzentrationen (2). Hohe Estrogen-Konzentration (Estradiol und/oder Estron) bei postmenopausalen Frauen oder solchen, die Estrogen-defizient sein sollten, können auf Estrogen-produzierende Tumoren z. B. im Bereich der Nebennieren oder der Ovarien Hinweis geben (3). Die Bestimmung von Estron dient der Erfolgskontrolle einer Aromatase-Hemmer Therapie z. B. beim Mamma-Karzinom oder dem Nachweis einer Hormonersatz-Therapie bei der postmenopausalen Frau. Bei Mann: Abklärung einer Gynäkomastie
Hinweise
Referenz-Literatur
AkkreditiertDIN EN ISO 15189:2014
LaborbereichZentrallabor, Abt. Med. IV
Ansprechpartner
Stand2017-01-21 08:05:58