Beurteilung | Folsäure ist Grundbaustein für das Coenzym Tetrahydrofolsäure und katalysiert, wie Vitamin B12, Reaktionen im Protein- und Nukleinsäurestoffwechsel. Im Blut liegt Folsäure überwiegend in den Erythrozyten vor, nur 5 % befinden sich im Serum. Zur Beurteilung ist immer auch eine Vitamin B12 Bestimmung sinnvoll. Erniedrigte Werte kommen u. a. vor bei einem vermindertem Angebot, wie einseitige Ernährung (Alkoholismus, Drogenabusus), Synthesestörung bei gestörter Darmflora und Langzeittherapie mit Folsäureantagonisten. Des Weiteren bei gestörter Resorption, wie sie z. B. bei verschiedenen chronischen Darmerkrankungen, Therapie mit Antiepileptika oder Östrogenen vorkommt. Bei einem vermehrten Bedarf (Schwangerschaft, Wachstum, chron. Anämien, Tumoren, Psoriasis) können ebenfalls erniedrigte Folsäurespiegel auftreten. Es kann auch eine gestörte Folsäurewirkung vorliegen, ohne eigentlichen Folsäuremangel. Dies tritt z. B. auf unter Therapie mit Folsäureantagonisten, da im Assay auch die inaktiven Folsäureformen erfasst werden können. Erhöhte Werte finden sich bei Nichteinhaltung der Nahrungskarenz oder zu kurz zurückliegender Methotrexatgabe. |