Analyse | TPMT-Genotypisierung |
TPMT-Genotypisierung |
Indikation | |
Material/Menge | EDTA-Blut ca.10ml |
Referenzwerte | |
Präanalytik | Thiopurine wie Azathioprin, 6-Mercaptopurin und 6-Thioguanin werden zur Tumortherapie, Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen oder nach Transplantationen eingesetzt. Thiopurine sind die inaktiven Vorstufen der antiproliferativ und immunsuppressiv wirkenden 6-Thioguanin-Nukleotide (6-TGN), die als Substratanaloga in DNA- und RNA-Moleküle eingebaut werden und die fortdauernde Nukleinsäuresynthese verhindern. Auch für die toxischen Nebenwirkungen einer Thiopurintherapie sind die 6-TGN verantwortlich.
Mit der Untersuchung von drei Polymorphismen im TPMT-Gen werden etwa 90-95% aller in Mitteleuropa vorkommenden TPMT-Mangelvarianten nachgewiesen. Es handelt sich um Basensubstitutionen an den Nukleotidpositionen 238 (G>C), 460 (G>A) und 719 (A>G), die zu den Aminosäuresubstitutionen A80P, A154T und Y240C führen. |
Methode | Nachweis der Polymorphismen A80P, A154T und Y240C mittels real-time-PCR PCR |
Ansatztage | 1-2 mal / Woche |
Dauer | |
Beurteilung | Das Enzym Thiopurin-S-Methyltransferase (TPMT) katalysiert die S-Methylierung von Thiopurinen und Thiopurin-Nukleotiden und trägt damit zu deren Inaktivierung bei. Die Aktivität des Enzyms zeigt jedoch eine große interindividuelle Variation. Unter Standarddosierung bauen Patienten mit intermediärer TPMT-Aktivität eine ca. 2-3 mal höhere 6-TGN-Konzentration als Patienten mit normaler Aktivität auf. Patienten mit vollständiger TPMT-Defizienz entwickeln 10-20fach höhere 6-TGN-Konzentrationen, was zu einer schweren Myelodepression aufgrund der toxischen Akkumulation von 6-TGN in den hämatopoetischen Geweben führt. |
Hinweise | |
Referenz-Literatur | |
Akkreditiert | DIN EN ISO 15189:2014 |
Laborbereich | Zentrallabor, Abt. Med. IV |
Ansprechpartner | |
Stand | 2017-01-21 08:05:58 |